Auf der Burg in Beeskow habe ich meinen Daniil Charms-Abend 2006 zum ersten Mal vorgestellt.
Das Leben und das Werk dieses Menschen hat mich fasziniert.
Wie viel Humor, wie viel Klugheit – wie viel Mensch, wie viel Schicksal!
Leider ist er so unbekannt, dass es schwer ist, diesen Abend zu verkaufen.
Zusammen mit dem Musiker Hannes Zerbe bin ich dabei den Abend noch mal zu überarbeiten. Seine einfühlsamen Jazz-Improvisationen passen zu den Texten.
(Bild: Eintrittskarten zur Charms - Lesung mit Selbstportrait)
Hier die Ankündigung für die Veranstaltung in der Schwartzschen Villa:
Die neugierigen alten Frauen
Lesung in der Schwartzschen Villa Grunewaldstraße 55 in Berlin - Steglitz, am Freitag, den 1. Februar um 20:00h
Daniil Charms, eigentlich Daniil Iwanowitsch Jawatčev, wurde 1905 in Petersburg geboren. Am 2. Februar 1942 stirbt Charms, vermutlich verhungert, im Gefängnis seiner Heimatstadt, die inzwischen Leningrad heißt.
Wir konfrontieren einige biographische Daten von Daniil Charms mit seinen kurzen, pointierten Texten.
Die Alte, Charms bezeichnet diesen, seinen längsten Text als Roman, ist dann eine Erzählung von ca. 45 Min. über einen Schriftsteller, der an einem gewaltigen Stoff über einen Wundertäter arbeitet, der es aus grundsätzlichen Erwägungen ablehnt, auch nur einmal in seinem Leben ein Wunder zu tun. Plötzlich platzt in sein Leben eine tote alte Frau hinein, mit vielfältigen unangenehmen Konsequenzen für ihn…
Gesamtdauer der Lesung ca. 90 Min. mit Pause
„Die Mächtigen verfolgten mit gutem Grund den subversiven Anarchisten Charms. Die Wahrhaftigkeit seiner Literatur erwächst aus seinem Willen, vom Terror des Alltags nichts zu verschweigen...
Mit äußerster Intensität und größter Schonungslosigkeit hat Charms die Wahrheit einer Epoche in seinem Werk aufbewahrt."
Claus-Ullrich Bielefeld in de F A Z
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