Bernd Ludwig/Schauspieler
 
         

„Erklär mir, Liebe“ Diese Lesung mit Texten aus dem Werk Ingeborg Bach­manns wurde  2006 zusammen mit den beiden Kolleginnen Helga Lehner und Sylvie Rühl 2006 entwickelt.

Unten die Ankündigung anlässlich der ersten öffentlichen Präsentation in dem Künstlerclub "Die Möwe".

 

(aus dem Flyer)

„Erklär mir, Liebe“
Eine Lesung aus den Werken Ingeborg Bachmanns
Helga Lehner, Sylvie Rühl und Bernd Ludwig
am 17./18./19. Oktober 2006, jeweils um 20.00 Uhr
im Künstlerklub "Die Möwe"
Am Festungsgraben 1, 10117 Berlin
Ingeborg Bachmann wäre dieses Jahr achtzig geworden.
Viel zu früh jedoch, am 17. Oktober 1973, erlag sie in Rom ihren schweren Verletzungen, die sie sich durch einen Brand in ihrer Wohnung zugezogen hatte. Aus diesem Anlass findet an drei aufeinanderfolgenden Abenden eine Lesung aus Lyrik, Prosa und Briefen von Ingeborg Bachmann statt. Der Zuhörer wird mit ihrer Welt – erfüllt von Liebe, Bedrohtsein und Angst – konfrontiert und ihre Sprache – voller Rätsel und hochgespannter Subjektivität – zum Klingen gebracht.
Ingeborg Bachmann war nicht nur Lyrikerin und Erzählerin von europäischem Rang, sondern verkörperte selbst die Hoffnungen und Wünsche jener Generation, die als erste im Nachkriegseuropa erwachsen wurde. Die meisten ihrer Ansprüche und Ideen aber blieben unerfüllt. Nicht zuletzt daran ist sie zugrunde gegangen.
Berlin war für Ingeborg Bachmann ein besonderer Ort. Hierher zog sie nach der gescheiter-ten Beziehung zu dem Schweizer Schriftsteller Max Frisch, hier begann die Arbeit an der geplanten Romantrilogie Todesarten, hier fühlte sie sich „gerettet“, wie sie einmal einem Freund schrieb. Und vor allem in Berlin trat sie auch öfter in die Öffentlichkeit: So mit ihrem Protest gegen die Verjährungsfrist für NS-Verbrechen oder gegen den Krieg in Vietnam.
Wie sehr sie den Ton und die Befindlichkeit der Nachkriegsjahre erspürt hat, beweist 1952 der Erfolg bei ihrem ersten Auftreten vor der Gruppe 47. Bereits im Jahr darauf erhält sie mit dem „Preis der Gruppe 47“ den damals vielleicht wichtigsten Literaturpreis in Deutschland. Der Beginn ihrer literarischen Karriere!
Einer Karriere, die sie ganz in den Dienst eines steten Ringens um Wahrhaftigkeit stellte und eines großen Schmerzes, der sie immer bewegte: Das verhängnisvolle Nichtverstehen der Geschlechter – das eine erfüllte Liebe nicht möglich macht.

 

 

Lesung Bernd Ludwig

                       

 

 

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